Gewaltfreie Kommunikation

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Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist ein feststehender Begriff, der deutsche Name für die Nonviolent Communication (NVC). Entwickelt wurde die GfK vom 2015 verstorbenen Marshall Bertram Rosenberg (MBR).

Eine Haltung

Auch wenn die GfK leicht als ein Konzept oder eine Methode verstanden werden kann, bestand Rosenberg darauf, dass es vor allem eine Haltung sein soll. Der Zweck, für den er die GfK entwickelt hatte, war, zu mehr Verbindung mit sich selbst und anderen zu kommen.

Weil der Ausgangspunkt seiner Entwicklung der GfK aber eine ständige Gewalterfahrung war, von der er weg kommen wollte, hat Rosenberg den Namen aus der doppelten Negation Gewalt (etwas das man nicht will) und frei (eine Negation) gebildet, obwohl das im Widerspruch zu dem - allerdings erst später - integrierten Prinzip steht, sich positiv auszudrücken, also Negationen zu unterlassen. In so fern ist der Name der GfK mehr Zeuge des Ursprungs ihrer Entwicklung, als ihrer Essenz. Empathische Kommunikation wäre der bessere Begriff gewesen.


Nichts Neues

Die GfK gründet sich auf sprachliche und kommunikative Fähigkeiten, die unsere Möglichkeiten erweitern, selbst unter herausfordernden Umständen menschlich zu bleiben. Sie beinhaltet nichts Neues; alles was in die GfK integriert wurde, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Es geht also darum, uns an etwas zu erinnern, das wir bereits kennen - nämlich daran, wie unsere zwischenmenschliche Kommunikation ursprünglich war. Und es geht auch darum, uns gegenseitig bei einer Lebensweise zu helfen, die dieses Wissen wieder lebendig macht.

Konstruktive weil lebensfördernde Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation ist ein Kommunikationsmodell, das von Dr. Marshall Bertram Rosenberg seit Beginn der 70er Jahre entwickelt wurde. Mittlerweile ist Gewaltfreie Kommunikation weltweit eine der meistgenutzten Methoden zur Konfliktbewältigung und Mediation. Gewaltfreie Kommunikation ermöglicht es uns, eine bessere Qualität des Kontaktes gerade auch in schwierigen Situationen aufzubauen bzw. aufrecht zu erhalten. Konflikte werden auf ihren Kern zurückgeführt, auf die Ebene der Bedürfnisse, auf der sie dann meist erst lösbar werden. Damit stellt GfK den wirkungsvollsten Ansatz zur Konfliktbewältigung dar, den ich kenne. Gewaltfreie Kommunikation ist für mich der ideale Weg, das zu bekommen was ich brauche und mit anderen Menschen in Verbindung zu kommen. Dabei wird die Selbstverantwortung jedes einzelnen betont. Gewaltfreie Kommunikation heißt nicht "Piep piep piep - wir haben uns alle lieb." Vielmehr werden Konflikte und Schwierigkeiten als Lernchance gesehen. Aber nur wer weiß, was er braucht kann es auch bekommen. Und nur wer versteht, was der Andere braucht, kann eine echte, produktive weil lebensbejahende Lösung für einen Konflikt finden.

Was ist neu an Gewaltfreier Kommunikation?

An sich sind die Elemente der GfK nicht wirklich neu. Es gab schon vorher aktives Zuhören, wir kennen Ich-Botschaften, jeder NLP-geschulte Verkäufer versucht zuerst einen "Rapport" aufzubauen, "nicht wertende Wertschätzung" ist seit Carl Rogers zur Methode erklärt worden usw. In der Gewaltfreien Kommunikation werden auch solche Elemente benutzt und zu einem Ganzen zusammengefasst, das mehr ist, als die Summe seiner Teile. Neu ist die überzeugende Wirksamkeit in der Konfliktlösung auf allen Ebenen, sei es eine Gruppe Palästinenser im Streit mit Israelischen Siedlern, die Besänftigung eines Vergewaltigers in einem New Yorker Hinterhof oder die scheinbare Unmöglichkeit sich zuhause mit der eigenen Mutter "vernünftig" zu unterhalten.

Das 4-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation

Wenn uns etwas nicht gefällt, sagen wir der anderen Person ...

  1. Was wir beobachten - ohne es mit Bewertung oder Interpretation zu mischen
  2. Wie es uns damit geht (was wir jetzt fühlen).
  3. Was wir brauchen (welches Bedürfnis unerfüllt ist).
  4. Was der andere jetzt tun/sagen kann, unser Bedürfnis zu erfüllen (GfK-Bitte).

Damit ist der Kommunikationsprozess natürlich nicht zu Ende. Die andere Person wird darauf reagieren. Unabhängig davon, was die andere Person nun sagt oder tut, konzentrieren wir uns auf die dahinterstehenden Bedürfnisse.

Weblinks