Protokoll

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Version vom 4. Mai 2020, 22:16 Uhr von Manorainjan (Diskussion | Beiträge) (Protokolle sind Form gewordene Erfahrung: Todesfolge)

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Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Bedeutungen von Protokoll: Vorschrift und Niederschrift. Die Vorschrift ist eine Regel, wie etwas zu tun ist und die Niederschrift zeigt auf, was getan oder gesagt wurde. So kann es für den gleichen Vorgang zwei Protokolle geben. Eines, dass man kennen muss, um den Vorgang korrekt auszuführen und eines, dass belegen soll, dass er korrekt ausgeführt wurde.

Beispiel

Das Protokoll der deutschen Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass man anzeigt (blinkt), wenn man abbiegen möchte. Dann soll man sich davon durch Umschauen überzeugen, dass Abbiegen möglich ist und dann erst abbiegen. Wenn man sich nicht an das Protokoll hält anzeigen oder umschauen unterlässt, riskiert man einen Unfall. Dieser Unfall führt dann zu einer Anzeige anderer Art bei der Polizei und wird dort zu Protokoll genommen. Die Frage ist also, welche Anzeige man besser findet, vorher oder nachher? Oder, wie der Engländer sagt: "Better be save than sorry."

Protokolle sind Form gewordene Erfahrung

Protokoll: Die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik

Protokolle entwickeln sich aus Erfahrung. Probleme, die regelmäßig auftreten, sind Anlass für die Entwicklungen von Gegenmaßnahmen, die sich u.a. in Protokollen niederschlagen. Das gilt insbesondere für (zwischenmenschliche) Kommunikation. Insofern gingen Protokolle in Tradition über. Und Tradition wird oft nicht erläutert, sondern nur übernommen. Das bedeutet aber meistens nicht, dass man es nicht erläutern könnte, oder dass man vergessen würde, wozu die tradierten Protokolle dienen. Es bedeutet nur, dass immer mehr ungebildete Menschen es nicht wissen.

Ein Elektriker, der sich nicht an das Protokoll gehalten hat

Allgemeinbildung beinhaltet die Kenntnis des Nutzens der Protokolle. Der gebildete Mensch erkennt nicht nur, wo es ein Protokoll gibt, er kennt nicht nur alle relevanten Protokolle, er weiß auch wozu sie dienen, wie man sie am besten anwendet und wie man sie ggf. anpasst. In so fern haben Protokolle eine Ähnlichkeit mit Taktik, nur dass Taktik, im Gegensatz zu Protokollen, für gewöhnlich nicht allgemein bekannt ist. Wer im konspirativen Kontext eine Parole benutzt, kennt sich mit Taktik aus und nutzt ein an und für sich bekanntes Protokoll in einer Weise, die im Detail nur den wenigen Eingeweihten bekannt ist (oder sein sollte). Die sehr gute Kenntnis der Protokolle eines Gegners bietet viele taktische Vorteile. Unwissenheit über Protokolle führt immer zu Nachteilen, bis hin zum Tod. Siehe Bild!

Man muss nicht jedes Protokoll verstehen. Es ist auch nicht möglich jedes Protokoll zu verstehen, dazu gibt es zu viele auf zu vielen Gebieten. Es genügt, sie zu befolgen. Das allein sorgt schon für das nötige Maß an Sicherheit und Effizienz. Insofern ist ein Protokoll etwas ähnliches wie ein Rezept, entweder ein Erfolgsrezept oder zumindest ein Rezept, wie man nicht stirbt. Wirklich verstehen muss man ein Protokoll, wenn man es an eine veränderte Situation anpassen oder gar verbessern will. Ein Gesetz zu brechen führt i.d.R. nur dann zu unmittelbaren Nachteilen, wenn es zu einer Anklage kommt. Aber ein Protokoll falsch oder gar nicht anzuwenden, führt immer zu Nachteilen.