Widerstand: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wogegen richtet sich der Widerstand?)
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Aus Sicht eines Psychoanalytikers richtet sich der Widerstand gegen den Fortschritt der Therapie. Das ist eine subjektive Auffassung des Therapeuten. Der Therapeut versucht etwas zu erreichen und der Patient sträubt sich dagegen. Das lässt sich sinnvoll verallgemeinern: Jemand versucht eine Person zu manipulieren und die manipulierte Person wehrt sich dagegen. Ihrem Wesen nach richtet sich der Widerstand nicht gegen eine Person oder gegen einen Vorgang, obwohl es von außen ganz und gar danach aussehen mag. Tatsächlich ist der Widerstand eine Form der Beharrung, eine Bewahrung. Der Widerstand ist '''für''' einen bestehenden, inneren Zustand, nicht '''gegen''' eine Person im Außen. Es ist ein Schutzmechanismus. Grundsätzlich ist der Widerstand eine wichtige Fähigkeit, etwas das der Mensch im Prinzip braucht, um sich gegen ungewollte Einflüsse zu verteidigen. Ohne die Fähigkeit zum Widerstand könnte kein Mensch Verlässlichkeit aufweisen, Integrität, Loyalität, Kontinuität. Den Widerstand als etwas negatives zu betrachten, wäre eine Respektlosigkeit gegenüber der Natur des Menschen.
 
Aus Sicht eines Psychoanalytikers richtet sich der Widerstand gegen den Fortschritt der Therapie. Das ist eine subjektive Auffassung des Therapeuten. Der Therapeut versucht etwas zu erreichen und der Patient sträubt sich dagegen. Das lässt sich sinnvoll verallgemeinern: Jemand versucht eine Person zu manipulieren und die manipulierte Person wehrt sich dagegen. Ihrem Wesen nach richtet sich der Widerstand nicht gegen eine Person oder gegen einen Vorgang, obwohl es von außen ganz und gar danach aussehen mag. Tatsächlich ist der Widerstand eine Form der Beharrung, eine Bewahrung. Der Widerstand ist '''für''' einen bestehenden, inneren Zustand, nicht '''gegen''' eine Person im Außen. Es ist ein Schutzmechanismus. Grundsätzlich ist der Widerstand eine wichtige Fähigkeit, etwas das der Mensch im Prinzip braucht, um sich gegen ungewollte Einflüsse zu verteidigen. Ohne die Fähigkeit zum Widerstand könnte kein Mensch Verlässlichkeit aufweisen, Integrität, Loyalität, Kontinuität. Den Widerstand als etwas negatives zu betrachten, wäre eine Respektlosigkeit gegenüber der Natur des Menschen.
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Version vom 25. Dezember 2018, 21:06 Uhr

Den Begriff Widerstand im Kontext der psychoanalytischen Behandlung hat Sigmund Freud 1893 eingeführt und als ein vom Patienten ausgehendes Hindernis im weiteren Verlauf der Therapie bezeichnet. Freudianische Details dazu finden sich im Blog von Dr. med. Dunja Voos. Im Gegensatz zu Freud fasse ich Widerstand und Abwehr als das Gleiche auf.

Wogegen richtet sich der Widerstand?

Aus Sicht eines Psychoanalytikers richtet sich der Widerstand gegen den Fortschritt der Therapie. Das ist eine subjektive Auffassung des Therapeuten. Der Therapeut versucht etwas zu erreichen und der Patient sträubt sich dagegen. Das lässt sich sinnvoll verallgemeinern: Jemand versucht eine Person zu manipulieren und die manipulierte Person wehrt sich dagegen. Ihrem Wesen nach richtet sich der Widerstand nicht gegen eine Person oder gegen einen Vorgang, obwohl es von außen ganz und gar danach aussehen mag. Tatsächlich ist der Widerstand eine Form der Beharrung, eine Bewahrung. Der Widerstand ist für einen bestehenden, inneren Zustand, nicht gegen eine Person im Außen. Es ist ein Schutzmechanismus. Grundsätzlich ist der Widerstand eine wichtige Fähigkeit, etwas das der Mensch im Prinzip braucht, um sich gegen ungewollte Einflüsse zu verteidigen. Ohne die Fähigkeit zum Widerstand könnte kein Mensch Verlässlichkeit aufweisen, Integrität, Loyalität, Kontinuität. Den Widerstand als etwas negatives zu betrachten, wäre eine Respektlosigkeit gegenüber der Natur des Menschen.