Beobachtung: Unterschied zwischen den Versionen

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Oft ist die Vermischung von Beobachtung und Bewertung die Ursache für die Entstehung von Konflikten. Wenn man diese Vermischung beibehält, bleibt der Konflikt unlösbar.
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* '''Selbstverantwortung:''' Es gehört zu den [[Prinzipien der GfK]] [[Verantwortung]] für die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Handlungen zu übernehmen. Das ist ein integraler Anteil der GfK, ohne den sie nicht funktioniert. Wenn man andere für die eigenen Gefühle und Gedanken verantwortlich macht, und sich selbst diese [[Verschiebung]] auch noch glaubt, gibt man von der eigenen Autonomie ab und vermindert so die eigene Handlungsfähigkeit. So schafft man Voraussetzungen für eine [[Ärgerkonstruktion]] anstatt einen Konflikt zu lösen.
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* '''Keinen Widerstand erzeugen:''' Ein wesentlicher Grund, warum die GfK so [[Effizienz|effizient]] ist, liegt darin, dass weniger [[Widerstand]] erzeugt wird. Nicht provozierter Widerstand muss auch nicht überwunden werden. Das macht den Unterschied zwischen einer wirtschaftlichen und einer unwirtschaftlichen Vorgehensweise aus, zwischen Erfolg und Niederlage. Wenn man dem Konfliktpartner gegenüber Bewertungen (die zumeist abwertend sind) in die Beobachtungen mischt, so wird das meistens als Angriff oder Schuldzuweisung aufgefasst. Die Vermischung von Beobachtung und Bewertung ist zwar oft ein unbewusster Vorgang, der dadurch beim Gegenüber erzeugte Widerstand aber auch. Dadurch verschiebt sich der Konflikt auf eine scheinbar irrationale Ebene und zeitigt Unterkonflikte wie die [[dewiki:Hydra (Mythologie)|Hydra]] neue Köpfe.
  
 
==Das eigene Bedürfnis als Ursache für subjektivierte Beobachtungen==
 
==Das eigene Bedürfnis als Ursache für subjektivierte Beobachtungen==

Version vom 6. Februar 2020, 23:23 Uhr

Die Beobachtung ist der 1. Schritt im GfK-Prozess. Sie ist von der Bewertung zu trennen und getrennt zu halten und sollte möglichst objektiv sein.

Was kann man beobachten?

Ganz im Sinne einer wissenschaftlichen Vorgehensweise kann man Tatsachen beobachten, also das was jemand tut. Im Gegensatz dazu kann man keine Gedanken anderer Leute beobachten oder Absichten. Natürlich kann man die eigenen Gedanken beobachten. In der Phase der Selbsteinfühlung zählen die eigenen Gedanken also zu den beobachtbaren Tatsachen. In Bezug auf definierte Ereignisse kann man beobachten, ob sie stattfinden oder nicht. Man kann also sagen, ob ein bestimmter Geldbetrag bis zu einem Zeitpunkt von einer bestimmten Quelle eingegangen ist. Man kann nicht beobachten, dass jemand "zu spät" gekommen ist. Beobachtbar ist die Aussage, er würde um 12:00 kommen und das Eintreffen der Person um 12:30. "zu spät" ist eine mögliche Bewertung der beobachteten Situation. Wenn man die Verantwortung für die Bewertung übernimmt, wird sie zur beobachtbaren Tatsache: Ich beobachte, wie ich das Eintreffen 30 Minuten nach der angesagten Zeit als "zu spät" bewerte. Was ich beobachte, ist die Tatsache, dass ich etwas bewertet habe.

Warum kommt das Beobachten zuerst?

Im Konfliktfall ist es wichtig, eine gemeinsame Grundlage zu finden, von der ausgehend man den Konflikt erörtern und lösen kann. Die objektive Beobachtung dessen, was getan oder gelassen wurde, ist am ehesten etwas, auf das sich die Konfliktparteien einigen können. Dahingegen können die Konfliktparteien völlig unterschiedliche Gefühle haben, zu sehr unterschiedlichen Bewertungen und Interpretationen kommen. Auch die Werte, Ziele und Strategien können sehr unterschiedlich sein, sowie die Ansicht darüber, wer welche Bedürfnisse hat. Wäre man sich darüber einig, was es zu tun und zu lassen gibt, und wer das tun sollte, gäbe es keinen Konflikt.

Warum Beobachtung von Bewertung trennen?

Oft ist die Vermischung von Beobachtung und Bewertung die Ursache für die Entstehung von Konflikten. Wenn man diese Vermischung beibehält, bleibt der Konflikt unlösbar.

  • Selbstverantwortung: Es gehört zu den Prinzipien der GfK Verantwortung für die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Handlungen zu übernehmen. Das ist ein integraler Anteil der GfK, ohne den sie nicht funktioniert. Wenn man andere für die eigenen Gefühle und Gedanken verantwortlich macht, und sich selbst diese Verschiebung auch noch glaubt, gibt man von der eigenen Autonomie ab und vermindert so die eigene Handlungsfähigkeit. So schafft man Voraussetzungen für eine Ärgerkonstruktion anstatt einen Konflikt zu lösen.
  • Keinen Widerstand erzeugen: Ein wesentlicher Grund, warum die GfK so effizient ist, liegt darin, dass weniger Widerstand erzeugt wird. Nicht provozierter Widerstand muss auch nicht überwunden werden. Das macht den Unterschied zwischen einer wirtschaftlichen und einer unwirtschaftlichen Vorgehensweise aus, zwischen Erfolg und Niederlage. Wenn man dem Konfliktpartner gegenüber Bewertungen (die zumeist abwertend sind) in die Beobachtungen mischt, so wird das meistens als Angriff oder Schuldzuweisung aufgefasst. Die Vermischung von Beobachtung und Bewertung ist zwar oft ein unbewusster Vorgang, der dadurch beim Gegenüber erzeugte Widerstand aber auch. Dadurch verschiebt sich der Konflikt auf eine scheinbar irrationale Ebene und zeitigt Unterkonflikte wie die Hydra neue Köpfe.

Das eigene Bedürfnis als Ursache für subjektivierte Beobachtungen